Heilig-Blut-Fest 2025

Ein prächtiges Bild ergab sich wieder beim Heilig-Blut-Fest, als die Delegationen der 100 Blutreitergruppen mit ihren Standarten in die Basilika einzogen und den Festgottesdienst in der Basilika mitfeierten. Anders als der Blutritt, der von seinem Ursprung eine Bittprozession ist, sieht das Kirchenjahr am ersten Sonntag im Juli die Verehrung des Blutes Jesu vor – zumindest an den dazugehörigen Wallfahrtsorten. In diesem Jahr konnte die Blutfreitagsgemeinschaft den Bischofsvikar der Erzdiözese Luxemburg, Dr. Dr. Jean Ehret als Hauptzelebrant und Prediger gewinnen. Musikalisch wurde der Festgottesdienst vom Bläserensemble Young Brass und dem Basilikachor gestaltet, welcher die „messe solonelle“ für Chor und Orgel von Alexandre Guilmant sang. Die Kinderkirche wie auch die Krabbelkirche für die ganz jungen Familien feierten an diesem Sonntag im Schatten der Basilika ihre Gottesdienste in der Marienkapelle bzw. unter dem großen Baum im Schlosshof. Bevor die Blutfreitagsgemeinschaft dann zum Mittagstisch unter die großen Bäume des Klostergartens bzw. ins Festzelt einlud, wurden aber jene Blutreiter geehrt, die in diesem Jahr zum 50. und 60. Mal am Blutritt teilgenommen haben.

© Uwe Kiechle

Ein seltenes Jubiläum dabei feierte Max Kerler aus der Blutreitergruppe Laupheim: Er nahm 1954 zum ersten Mal am Blutritt teil und damit heuer zum 70. Mal. Dieses Jahr ging dem Heilig-Blut-Fest auch am Vorabend ein Dankeabend für alle Quartiergeber voraus, welche die Blutreitergruppen mit ihren Pferden in der Nacht zum Blutfreitag alljährlich gastfreundlich aufnehmen und bewirten.

Dekan Ekkehard Schmid

Weitere Informationen zur Blutfreitagsgemeinschaft…

© Uwe Kiechle

Mit Ehrungen verdienter Blutreiter endete am Sonntag, 30. Juni 2024 der Festgottesdienst zum Heilig-Blut-Fest in der Basilika Weingarten: 13 Blutreiter konnten dieses Jahr ihr 50-jähriges Jubiläum begehen, 3 Blutreiter – Franz Bentele aus Taldorf, Anton Romer aus Schlier und Alois Sauter aus Berg – begleiteten nunmehr seit 1964 und damit zum 60. Mal das Kostbare Blut beim Blutritt durch Stadt und Ösch. Zuvor feierten sie in der voll besetzten Basilika zusammen mit über 200 Standartenträgern aus den Blutreitergruppen die Eucharistie. 

Dabei hielt Domvikar Paul Weismantel aus Würzburg, bekannt als geistlicher Autor und Leiter von Exerzitien, als Festgast die Predigt. Wie schon der große Blutfreitag bei Bilderbuchwetter stattfand, so konnte auch wider Erwarten dieser kleine Blutfreitag trocken und bei optimalen Temperaturen begangen werden: Nach dem Gottesdienst im Klostergarten im Schatten der Basilika und unter dem Grün alter Kastanienbäume beim gemütlichen Mittagstisch, musikalisch umrahmt vom Stadtorchester Weingarten und bestens organisiert von der Blutfreitagsgemeinschaft.

Pfarrer Ekkehard Schmid

Jubilare 50 Jahre:

  • Müller, Franz – Aulendorf
  • Wirbel, Franz  –  Bergatreute
  • Hepperle, Georg  –  Haslach
  • Reutebuch, Siegfried  –  Hoßkirch
  • Hubl, Walter  –  Schmalegg
  • Schädler, Josef  –  Schmalegg
  • Altherr, Ludwig  –  Vogt
  • Bosch, Franz  –  Waltershofen
  • Karrer, Heribert  –  Waltershofen
  • Bentele, Franz  –  Wangen-Niederwangen- Deuchelried
  • Locher, Franz  –  Weingarten
  • Heine, Franz  –  Weißenau
 

Jubilare 60 Jahre:

  • Dobler, Hermann – Aßmannshardt-Oggelsbeuren-Rupertshofen
  • Metzler, Franz – Aulendorf
  • Scheb, Karl – Herbertingen u. Umgebung
  • Wetzel, Hansjörg – Herbertingen u. Umgebung
  • Natter, Hermann – Ravensburg
  • Schüle, Gebhard – Stadtgarde Weingarten

Jubilare 65 Jahre:

  • Schneider, Karl – Biberach
  • Hurter, Josef – Weißenau

Allen herzlichen Glückwunsch!

Das Heilig-Blut-Fest

Das Heilig-Blut-Fest wird auch „der kleine Blutfreitag“ genannt, denn traditionell kommen am 1. Julisonntag die Blutreitergruppen als Standartenabordnungen und ohne Pferde nach Weingarten zur Wallfahrt. Stolz tragen die rund hundert Gruppen ihre Standarten, also Blutreiterfahnen, mit sich und reihen sich mit ihnen im Festgottesdienst zu Ehren des Heiligen Blutes ein. Die Blutreitergruppen kommen aus der gesamten Region nach Weingarten, teilweise mit langen Anfahrtswegen und repräsentieren eine tief verwurzelte Tradition oberschwäbischer Volksfrömmigkeit.

© Moritz Müller

Der Umstand, dass sie am Heilig-Blut-Fest ohne ihre Pferde anwesend sind, lässt den Blutreitern an diesem Tag etwas mehr Freiraum, sich auf die Heilig-Blut-Verehrung zu konzentrieren. Denn bei der Blutfreitagsprozession selbst dreht sich naturgemäß sehr viel um die Pferde.

Das Heilig-Blut-Fest am ersten Sonntag im Juli gibt es nicht nur in Weingarten, sondern existiert an vielen Orten, wo Christi Blut verehrt wird. Der Termin leitet sich vom Kirchenjahr ab, wonach der Juni dem Herz-Jesu geweiht war. Daran schloss sich der Juli als der Monat des Kostbaren Blutes an, da es dem Johannesevangelium gemäß der Seitenwunde Jesu entstammt. Die Präfation vom Herz-Jesu-Fest fasst alles zusammen,
indem es dort heißt: „Das Herz des Erlösers steht offen für alle, damit sie freudig schöpfen aus den Quellen des Heiles.“