Kita St. Elisabeth

Wie wir arbeiten – unser Leitbild und Pädagogisches Konzept

Unser Bild vom Kind

In unserer Arbeit nehmen wir dem Kind gegenüber eine wertschätzende und respektvolle Haltung ein. Wir betrachten die Kinder als verständige und empfindsame Wesen, die sich angesprochen und in ihren Handlungen ernst genommen fühlen. Das Kind erfährt, dass sein Handeln bedeutend ist und von uns wahrgenommen und aufgenommen wird.

Wir möchten jedes Kind ein Stück auf seinem Lebensweg begleiten – entsprechend seinem Entwicklungsstand und im Hinblick auf seine Einzigartigkeit und Selbstbestimmung im Alltag. Wir nehmen uns seiner Bedürfnisse an und lassen es selbstständig Entscheidungen treffen. So lassen wir das Kind eigene Erfahrungen sammeln, damit es zu einem selbstsicheren, lebensfrohen Menschen heranwachsen kann. Das Kind soll den Herausforderungen, die das Leben stellt, auf seine Weise begegnen können.

Kind in der Mitte

Das christliche Gottes- und Menschenbild ist die Grundlage unseres Handelns. Jeder Mensch ist von Gott gewollt, einzigartig und wertvoll.

So nehmen wir die Kinder in all ihren Stärken und Schwächen bedingungslos an. Durch das entgegengebrachte Vertrauen können die Kinder ihrerseits Vertrauen in sich und andere Menschen entwickeln. Dies bildet die Grundlage für ein positives Weltbild und die Fähigkeit, offen auf andere Menschen und Neues zuzugehen.

Im täglichen Miteinander erfahren Kinder Werte, die im Glauben wurzeln. Die biblisch-christliche Tradition wird unseren Kindern durch Symbole, Rituale und das Feiern von Festen des Kirchenjahres vermittelt und vertraut gemacht. Wir gehen auf religiöse Fragen der Kinder individuell ein und nehmen sie ernst.

Der christlich-katholische Glaube ist unser Leitbild. In diesem Rahmen achten wir entsprechend dem Alter und der individuellen Entwicklung der Kinder auf die unterschiedlichen Religionen. Situationsorientiert werden aus aktuellen Anlässen auch Themen anderer Religionen aufgegriffen und mit den Kindern besprochen. Dabei werden Unterschiede, aber auch Gemeinsamkeiten, wahrgenommen. Wert legen wir dabei auf die persönlichen Befindlichkeiten der Kinder und der familiären Gegebenheiten.

Mit Festen den Tag und das Jahr gestalten

In unserem Kindergarten finden das ganze Jahr über verschiedene christliche Feste statt. In der Zeit vor dem Fest erarbeiten und verdeutlichen wir mit den Kindern den christlichen Hintergrund. Über Geschichten, Lieder und Gebete veranschaulichen wir den Kindern den religiösen Inhalt. Den Tag des Festes gestalten wir gemeinsam mit den Kindern. Wir wiederholen und erarbeiten den religionspädagogischen Inhalt des Festes. Wir feiern in schöner Atmosphäre und runden das Fest oft mit einem gemeinsamen Essen ab.

Eingewöhnung

Um den Kindern einen guten Übergang in die Kindertageseinrichtung zu ermöglichen, orientieren wir uns am Berliner Eingewöhnungsmodell. Ziel ist es, eine tragfähige Beziehung aufzubauen, um dem Kind Sicherheit und Geborgenheit zu geben. Denn so – geborgen und sicher – kann es sich, begleitet von seinen Eltern, an die neue Situation herantasten

Deshalb ist es uns wichtig, den individuellen Zeitbedarf jedes Kindes zu berücksichtigen: Das Kind gibt das Tempo seiner Eingewöhnung selbst vor. Sein Gefühl der Sicherheit durch eine gute Beziehung zu uns Erwachsenen ist Grundlage für gelingende Bildungsprozesse in der Krippe und für einen gesunden Start in den neuen Lebensabschnitt.

Räume und Freiräume

Kinder sollen sich frei und autonom bewegen können. Einen guten Rahmen dafür bieten wir den Kindern durch unsere Raumgestaltung. Wir orientieren uns an den Entwicklungsphasen und den jeweiligen Bedürfnissen der Kinder, um sie individuell zu fördern. Durch Areale für diese unterschiedlichen Entwicklungsbedürfnisse werden wir allen Altersspannen gerecht, ohne dass Kinder unter- oder überfordert sind oder sich in ihrer Freiheit eingeschränkt fühlen. In den Krippenräumen findet sich auch für persönliche Gegenstände Platz, die ein Kind von zuhause mitbringt. Jedes Kind hat eine eigene Kiste zum Aufbewahren persönlicher Dinge, diese Kisten sind für die Kinder immer erreichbar.

Unsere Aufgabe in der Gestaltung der Räume sehen wir darin, eine anregungsreiche Umgebung zu schaffen. Durch sie sollen die Kinder ein ausgewogenes Maß an Reizen und Anregungen bekommen. Die Spielmaterialien wählen wir anhand der Themen, Bedürfnisse und Entwicklungsebenen der Kinder – bei Bedarf tauschen wir sie auch aus. Darüber hinaus sollen die Räumlichkeiten dem Drang nach Bewegung entgegenkommen, die Bewegungserfahrung der Kinder herausfordern und gleichzeitig eine autonome Entwicklung fördern.

Tagesablauf

Ein immer wiederkehrender Tagesablauf bietet den Kindern Struktur zur Orientierung. Die Kinder erfahren dadurch Verlässlichkeit und Sicherheit. Natürlich berücksichtigt der Tagesablauf auch die individuellen Bedürfnisse der einzelnen Kinder.

Freies Spiel und Angebote im Gruppenalltag

Das freie Spiel fördert Forscherdrang und Lernmotivation. Die Kinder wählen ihre Spielpartner, Spielmaterialien und den Spielort nach ihren eigenen Vorlieben aus. Im Umgang mit den Materialien gestehen wir ihnen die größtmögliche Freiheit in der Verwendung, Gestaltung und Deutung zu. Die Ideen der Kinder sind wertvoll und verdienen große Beachtung.

Wir fördern die soziale, emotionale, motorische und kognitive Entwicklung. Umwelt ist zum Erkunden da: Die Kinder experimentieren, erwerben Wissen, praktizieren neu erworbene Fähigkeiten. Sie erproben verschiedene Rollen, entwickeln Kreativität und Vorstellungskraft.

Die Kinder stehen im Zentrum unserer pädagogischen Arbeit und entscheiden aktiv mit. Aus Beobachtungen und Gesprächen leiten wir Lerninhalte ab und entwickeln unser pädagogisches Vorgehen. Anhand des Jahreskreises und der Anliegen der Kinder bereiten wir eine Umgebung vor, die auf die Bedürfnisse der Kinder abgestimmt ist.

Essen

Mahlzeiten stellen für Kinder ritualisierte Abläufe dar. Jedes Kind soll den Esstisch als einen Ort der Freude und des Genießens erleben. Die Kinder bringen ihr eigenes Frühstück von zuhause mit und frühstücken jeweils in ihrer Gruppe. Im Haupthaus nehmen die Kinder das Mittagessen gemeinsam im Speisesaal ein, wobei wir individuelle Bedürfnisse berücksichtigen. In der Außengruppe essen die Kinder gemeinsam in einer familiären Atmosphäre im Gruppenraum.

Jedes Kind erhält einen festen Sitzplatz, das bietet Sicherheit und Orientierung. Auch beim Essen sollen die Kinder Partizipation erleben und eigenständig handeln: Wir Fachkräfte bieten die Speisen an, und die Kinder dürfen entscheiden, was sie sich davon nehmen. Während der Mahlzeiten begleiten wir die Kinder – je nach ihrem Entwicklungsstand und den individuellen Fähigkeiten – und lassen sie selbstbestimmt an der Essenssituation teilhaben.

Beziehungsvolle Pflege

Jeder Mensch ist von Geburt an ein soziales Wesen, das mit seiner Umgebung kommuniziert. Wir verstehen die Pflege als Kommunikationsfeld und als Kontaktaufnahme, die zum körperlichen Wohlbefinden beiträgt und eine liebevolle Zuwendung beinhaltet.

Für die Pflege der Kinder nehmen wir uns viel Zeit. Während der Pflege sagen wir dem Kind, was wir gerade tun. Wir binden es mit ein, indem wir das pflegerische Handeln seiner Beweglichkeit und seinen Möglichkeiten anpassen. Auf diese Weise, durch die beziehungsvolle Pflege, stärken wir das Kind in seiner Selbstständigkeit und seiner Entwicklung. Zum Beispiel in der sensiblen Phase des Trockenwerdens: Signalisiert uns ein Kind, dass es bereit ist, auf die Toilette zu gehen, dann begleiten und unterstützen wir es dabei.

Schlafen

Jedes Kind hat ein individuelles Schlafverhalten. Die Kinder haben unterschiedliche Ein- und Aufwachphasen, eigene Rituale. Sie signalisieren uns, wenn sie Ruhe brauchen.

In unseren Schlafräumen der Krippengruppen haben die Krippenkinder einen festen Schlafplatz. Nach einem erlebnisreichen Vormittag können sie sich hier in eine geschützte Atmosphäre zurückziehen, um sich auszuruhen. Ein Kuscheltier, Schnuller oder Kissen dürfen sie als Schlafbegleiter gerne mitbringen.

Durch leises Singen oder leise Musik werden die Kinder in den Schlaf begleitet. Während der ganzen Schlafenszeit bleibt die pädagogische Fachkraft im Schlafraum anwesend. Auf diese Weise geben wir den Kindern während des Einschlafens und der Aufwachphase Sicherheit und Geborgenheit.

Übergang in den Kindergarten

Im Anschluss an die Krippe können unsere Kinder – je nach Platzangebot – in eine unseren Kitagruppen für 3- bis 6-Jährige wechseln oder zu einem anderen Kindergarten. Auf den anstehenden Wechsel bereiten wir sie behutsam vor und begleiten sie. Durch gruppenübergreifende Angebote und Besuche bei den „Großen“ können die Kinder bereits andere Gruppen und deren Abläufe kennen lernen.

Das Kind darf Kritik äußern

Wir nehmen die Kinder in ihrem Denken und ihren Aussagen ernst. Kinder sollen Selbstwirksamkeit erleben und die Möglichkeit haben, ihre Meinung zu äußern. Sie sollen sich zutrauen, schwierige Situationen zu meistern. Daher haben Kinder auch ein Recht, sich zu beschweren. Beispielsweise, wenn ein Bedürfnis nicht befriedigt ist, wenn es an Information mangelt, wenn unterschiedliche Ansichten aufeinanderstoßen oder wenn bestehende Strukturen und Vorgaben nicht stimmig sind.

Daher ist ein Beschwerdeverfahren vorgesehen – es gibt den Kindern Raum, um ihre Kritik zu formulieren. Ein Kind äußert Unmut, es hat Kummer? Dann gehen wir darauf ein, um gemeinsam mit dem Kind nach Lösungen zu suchen. 

Ausblick

Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, Kinder auf ihr zukünftiges Leben vorzubereiten. Wir haben einen Ort geschaffen, wo die Kinder frei sein können, wo Selbstbestimmung und Teilhabe im Vordergrund stehen. Jedes Kind gibt es uns von sich aus vor, wann es seinen nächsten Entwicklungsschritt tun will.

Das Mitwirken im Kitaalltag stärkt die Selbstständigkeit und das Selbstbewusstsein der Kinder. Sie lernen ihre Meinung zu äußern. Genauso, wie wir die Kinder wahrnehmen, nehmen Kinder auch die Anderen wahr. So lernen sie das Miteinander, und sie lernen von klein auf, gegenseitig Rücksicht zu nehmen. Aller Anfang ist – wichtig!